Was ist eine DI-Box?
Direktboxen werden als "DI"-Boxen bezeichnet, was für "Direct Injection" steht.
Ihr Hauptzweck besteht darin, unsymmetrische oder hochohmige Instrumentensignale in ein Signal umzuwandeln, welches für den direkten Anschluss an den Mikrofoneingang eines Mischpults geeignet ist - egal ob live auf der Bühne oder im Aufnahmestudio.
Ein unsymmetrisches oder hochohmiges Instrumentensignal wird von den elektromagnetischen Tonabnehmern von E-Gitarren, E-Bässen und E-Pianos und sogar einigen Vintage-Synthesizern übertragen.
Wann brauche ich eine?
Der einfachste Weg, sich ein klares Bild davon zu machen, wann man eine DI-Box benötigt, ist ein Blick auf ihre Entwicklung.
In der "elektronischen Steinzeit" wurden nur akustische Instrumente mit einem Mikrofon aufgenommen. Als die ersten elektronischen Instrumente aufkamen, wurde ein Mikrofon einfach vor die Klangquelle, d. h. den Gitarrenverstärker, gestellt. Dann kam jemand auf die Idee, die Umwandlung des elektrischen in ein akustisches Signal durch einen Lautsprecher/Mikrofon zu überspringen. Dazu wurde das elektrische Signal, welches von dem elektronischen Instrument (z. B. der E-Gitarre) erzeugt wurde, direkt in das Mischpult eingespeist.
Da jedoch das elektrische Signal eines Musikinstruments nicht unbedingt mit dem Mikrofoneingangssignal eines Mischpults kompatibel ist, wurde eine spezielle Signalwandlerbox benötigt. An dieser Stelle kam die DI-Box ins Spiel, die auch heute noch in den meisten Fällen benötigt wird.
Mit anderen Worten: Wenn du "direkt" vom Instrument ins Mischpult oder ins Audio-Interface gehen willst, benötigst du eine DI-Box.
Was macht eine DI-Box?
Eine DI-Box hat in der Regel drei Funktionen:
- Sie passt den Ausgangspegel von elektronischen Musikinstrumenten an einen Mikrofonpegel an.
- Sie wandelt ein unsymmetrisches Signal in ein symmetrisches Ausgangssignal um. Fast alle elektromagnetischen Instrumente haben einen unsymmetrischen Ausgang. Mikrofone hingegen haben ein symmetrisches Ausgangssignal. Da die meisten professionellen Audiogeräte für einen symmetrischen Signalfluss ausgelegt sind, bedeutet dies, dass ein unsymmetrisches Signal in ein symmetrisches umgewandelt werden muss.
- Sie vermeidet durch eine galvanische Trennung Masseschleifen, die Brummgeräusche verursachen können.
Brauche ich eine passive oder aktive DI-Box?
Die schnelle Antwort: Es kommt ganz auf die Ausgangsleistung der Quelle an! Die Wahl einer aktiven oder passiven DI-Box für Ihr Instrument hängt vom Ausgangspegel des Instruments selbst ab.
Und als Faustregel gilt: Wenn die Quelle aktiv ist, wie z.B. ein Keyboard oder eine akustische Gitarre mit eingebautem Vorverstärker, empfehlen wir eine passive DI-Box. Ist die Quelle passiv, wie z.B. eine E-Gitarre, ein Fender-Bass, ein Rhodes-E-Piano oder eine akustische Gitarre mit Piezo-Tonabnehmer, empfehlen wir eine aktive DI-Box.
Features, die sie haben sollte
Seit den 1960er Jahren hat sich bei den Direktboxen viel getan, denn sowohl passive als auch aktive Modelle verfügen über eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen und Optionen, die sie sehr vielseitig machen können. Hier sind einige der zusätzlichen Funktionen, die eine moderne DI enthalten sollte.
Ground Lift
Während DI-Boxen die Menge an externem Rauschen, das sich bei unsymmetrischen Signalen am Instrument aufbaut, erheblich reduzieren oder eliminieren können, sind selbst symmetrische Audiogeräte anfällig für Masseschleifen.
Mit einem schaltbaren Ground-Lift kannst du Pin 1 an der XLR-Buchse der DI-Box abtrennen und so verhindern, dass Strom zwischen der DI und dem Mikrofonvorverstärker entlang der Abschirmung fließt, wodurch die Masseschleife unterbrochen und das Rauschen beseitigt wird.
Pad
Bestimmte DI-Boxen verfügen über einen schaltbaren Verstärkungsabschwächer, ein so genanntes Pad, um zu verhindern, dass der Schaltkreis durch hohe Pegel überlastet wird.
Diese Schaltung reduziert das Eingangssignal um einen festen Wert (-15 dB und -20 dB sind üblich), um den hohen Ausgangspegel von aktiven Tonabnehmern und unsymmetrischen Line-Pegel-Geräten wie Keyboards und anderen elektronischen und digitalen Instrumenten zu reduzieren.
Thru/Bypass
Ein "Thru" (für Pass-Through) oder Bypass teilt das Eingangssignal mit Instrumentenpegel auf einen dedizierten 1/4″-Ausgang auf. Dadurch kann das Rohsignal sowohl an einen Verstärker auf der Bühne als auch über den symmetrischen XLR-Ausgang an die PA gesendet werden. Dies ist besonders für Bassisten nützlich, da sie so einen Verstärker nur für das Monitoring auf der Bühne verwenden und die Bühnenlautstärke drastisch reduzieren können.
Die Ausgänge können vollständig passiv sein oder bei einigen aktiven DIs gepuffert werden, um längere Kabelwege und Effektpedalleitungen zu unterstützen.
Andere Arten von DI-Boxen
Speaker Simulation DI-Box
Wenn du mit einem Mikrofon aufnimmst, wird der abgenommene Klang, immer etwas anders klingen, da die Position, der Winkel oder die Umgebung wahrscheinlich nicht immer gleich sind.
An dieser Stelle kommt die Speaker Simulation DI-Box ins Spiel.
Eine Speaker Simulation DI-Box ist ein Gerät, mit dem man einen Gitarrenverstärker direkt an ein Mischpult oder ein Audio-Interface anschließen kann, ohne es zu Mikrofonieren. Auf diese Weise erhältst du einen trockenen analogen Lautsprechersound ohne Mikrofonübersprechung anderer Instrumente, egal ob du auf der Bühne oder im Studio spielst.
Eine DI-Box zur Lautsprechersimulation ist auch hilfreich, um einen Gitarrensound zu erhalten, der sich im Mix durchsetzt.
Re-amplification (“reamp box”) DI-Box
Eine Re-Amping-Box ist einfach eine DI-Box, die verkehrt herum verdrahtet wurde. Man könnte sie auch eine umgekehrte DI-Box nennen. Der Eingang liegt auf der XLR-Seite und der Ausgang auf der 1/4"-Seite.
Dies ist nützlich, wenn du ein symmetrisches Signal von einem Mischpult an einen unsymmetrischen Eingang eines Verstärkers oder eines anderen Geräts senden möchtest.
Mit anderen Worten, dies ist nützlich, wenn du dein aufgenommenen Sound wieder verstärken und umgestalten willst.